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Einführung

Die Architektur der Geodateninfrastruktur Deutschland

Um ein reibungsloses Zusammenwirken der nationalen technischen Komponenten der GDI-DE zu ermöglichen, sind organisatorische und technische Rahmenvorgaben erforderlich, die zusammenfassend als Architekturkonzept der GDI-DE bezeichnet werden.

Zur leichteren Handhabung ist das Architekturkonzept der GDI-DE aus einzelnen Dokumenten in drei verschiedenen Kategorien (grundsätzliche Festlegungen, spezielle technische Festlegungen und Empfehlungen) aufgebaut:

img_aufbau

Grundsätzliche Festlegungen werden durch Beschluss des LG GDI-DE in folgenden Dokumenten getroffen:

Spezielle technische Festlegungen, vor allem in Bezug auf Technik und Betrieb von Komponenten der GDI-DE, werden durch Beschluss des LG GDI-DE in folgenden Dokumenten getroffen:

  • Profile der GDI-DE zu internationalen oder nationalen Normen und
  • Konventionen, die über eine Norm oder Spezifikation hinausgehen.

Darüber hinausgehende Informationen werden als Handlungsempfehlungen von Arbeitskreisen weiter konkretisiert.

Konventionen zu Metadaten

Im vorliegenden Dokument werden Konventionen zu Metadaten sowie deren Bereitstellung erläutert und zusammengefasst. Diese Konventionen werden im Arbeitskreis (AK) Metadaten erarbeitet. Ältere Vorgängerversionen gehen auch auf Arbeiten der Projektgruppe Geodatenkatalog.de und einen Metadaten-Workshop mit Ansprechpartnern der GDI-DE aus Bund und Ländern zurück. Weitere Hinweise, welche sich auf die Inhalte von Metadaten beziehen, finden sich in eigenen Handlungsempfehlungen, z. B. der Länder-GDIs 1 , wieder.

In Geodateninfrastrukturen gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Typen von Metadatendokumenten:

  • Typ1: Capabilities-Dokumente, mit welchen Dienste-Schnittstellen ihre Eigenschaften beschreiben.
  • Typ2: Metadaten nach ISO 19115/19119, welche in Katalogen erfasst und bereitgestellt werden.

Das vorliegende Dokument befasst sich überwiegend mit Konventionen zu Typ 2. Typ 1 wird in den Konventionsdokumenten bzw. Handlungsempfehlungen des AK Geodienste behandelt.

Grundsätzlich sollen in der GDI-DE sowohl die Anforderungen aus der INSPIRE-Richtlinie (sofern relevant) als auch die ISO-Festlegungen [ISO 19115, ISO 19119, ISO 19139] erfüllt werden. Alle Vorgaben der ISO (Belegungspflichten bzw. -bedingungen, Werteumfänge etc.) gelten somit auch für die GDI-DE. Das bedeutet, dass es weitere, zwingend zu belegende Metadatenelemente geben kann, die benötigt werden, um einen ISO- und/oder INSPIRE-konformen Metadatensatz zu bilden, auch wenn das vorliegende Dokument keine Konvention dazu aufführt.

Ergänzend bzw. vertiefend werden in diesem Dokument konkrete Konventionen für einzelne Metadatenelemente in der GDI-DE beschrieben. Die Festlegungen im vorliegenden Dokument betreffen Metadatenelemente, für die Regelungsbedarf in der GDI-DE gesehen wird, der über die grundsätzlichen Regelungen der ISO hinausgehen kann oder aus verpflichtenden oder bedingten Angaben für INSPIRE resultiert.

Außerdem trifft dieses Dokument keine Festlegungen zur inhaltlichen Strukturierung von Freitext-Elementen wie z. B. Titel und Kurzbeschreibung. Etwaige Regelungen für eine einheitliche Vergabe von Titeln, Kurzbeschreibungen etc. und die Festlegung von Benennungsmustern liegen im Ermessen der einzelnen Fachnetzwerke und sind durch diese in eigenen Leitfäden zu treffen.

Bzgl. der Vorgaben seitens INSPIRE wird an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen, dass zzt. für die GDI-DE keine Betrachtung der sog. „aufrufbaren Geodatendienste“, die keine INSPIRE-Netzdienste sind, erfolgt. Aus der INSPIRE Technical Guidance zu Metadaten V2.0.1 wurden daher nur die Belange für Metadaten zu Datensätzen und -serien sowie zu Netzdiensten berücksichtigt. Die Vorgaben für aufrufbare Geodatendienste gelten seitens INSPIRE davon unbenommen; eine Präzisierung durch die GDI-DE bleibt jedoch zzt. aus, weil momentan keine Anwendungsfälle existieren. Bei Bedarf wird dies zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen der Fortschreibung dieses Dokumentes ergänzt.

Die Topologie der Metadatenkataloge

In der GDI-DE existieren eine Vielzahl verteilter, eigenständiger Metadatenkataloge, deren Inhalte im zentralen Geodatenkatalog.de zusammengeführt werden. Eine ähnliche Aggregation geschieht auch in anderen Knoten. Beispielsweise laufen in den Katalogen der Bundesländer die Metadaten aus verschiedenen Bereichen und Ebenen der Verwaltung zusammen. Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht diesen Zusammenhang.

img_topologie

Eine Beschreibung der zentralen Komponente „Geodatenkatalog.de“ der GDI-DE erfolgt in diesem Dokument nicht, sondern ist im Dokument „Architektur der GDI-DE – Technik“ zu finden. Dort werden auch die Voraussetzungen für die Einbindung einer dezentralen Katalogschnittstelle in die GDI-DE beschrieben.

Durch die Topologie der Metadatenkataloge ist es notwendig, dass Änderungen eines Katalogs überall dort nachvollzogen werden, wo dessen Bestand übernommen wird. Wird also ein Metadatensatz in einem Katalog gelöscht, so wird er auch in allen anderen Katalogen entfernt, welche diesen Katalog harvesten, da der fileIdentifier des Metadatensatzes und damit der Metadatensatz selbst nicht mehr auffindbar ist. Übernommen werden zugleich alle „neuen“ Metadaten mit einem bisher nicht vorhandenen fileIdentifier und alle geänderten Metadaten, deren fileIdentifier bereits bekannt sind, die jedoch einen aktualisierten Zeitstempel tragen.

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