Wichtig: Dieses Dokument ist eine Übersetzung aus dem Englischen und unter Umständen nicht auf dem aktuellen Stand (aktuell Sinatra 1.4.2).
Sinatra ist eine DSL, die das schnelle Erstellen von Webanwendungen in Ruby mit minimalem Aufwand ermöglicht:
Sinatra via rubygems
installieren:
gem install sinatra
Eine Datei mit dem Namen myapp.rb
erstellen:
require 'sinatra'
get '/' do
'Hallo Welt!'
end
und im gleichen Verzeichnis ausführen:
ruby myapp.rb
Die Seite kann nun unter http://localhost:4567 aufgerufen werden.
- Sinatra
- Routen
- Statische Dateien
- Views/Templates
- Direkte Templates
- Verfügbare Templatesprachen
- Haml Templates
- Erb Templates
- Builder Templates
- Nokogiri Templates
- Sass Templates
- SCSS Templates
- Less Templates
- Liquid Templates
- Markdown Templates
- Textile Templates
- RDoc Templates
- Radius Templates
- Markaby Templates
- RABL Templates
- Slim Templates
- Creole Templates
- CoffeeScript Templates
- Stylus Templates
- Yajl Templates
- WLang Templates
- Auf Variablen in Templates zugreifen
- Templates mit
yield
und verschachtelte Layouts - Inline-Templates
- Benannte Templates
- Dateiendungen zuordnen
- Eine eigene Template-Engine hinzufügen
- Filter
- Helfer
- Sessions verwenden
- Anhalten
- Weiterspringen
- Eine andere Route ansteuern
- Body, Status-Code und Header setzen
- Response-Streams
- Logger
- Mime-Types
- URLs generieren
- Browser-Umleitung
- Cache einsetzen
- Dateien versenden
- Das Request-Objekt
- Anhänge
- Umgang mit Datum und Zeit
- Nachschlagen von Template-Dateien
- Konfiguration
- Umgebungen
- Fehlerbehandlung
- Rack-Middleware
- Testen
- Sinatra::Base - Middleware, Bibliotheken und modulare Anwendungen
- Geltungsbereich und Bindung
- Kommandozeile
- Systemanforderungen
- Der neuste Stand (The Bleeding Edge)
- Versions-Verfahren
- Mehr
In Sinatra wird eine Route durch eine HTTP-Methode und ein URL-Muster definiert. Jeder dieser Routen wird ein Ruby-Block zugeordnet:
get '/' do
.. zeige etwas ..
end
post '/' do
.. erstelle etwas ..
end
put '/' do
.. update etwas ..
end
delete '/' do
.. entferne etwas ..
end
options '/' do
.. zeige, was wir können ..
end
link '/' do
.. verbinde etwas ..
end
unlink '/' do
.. trenne etwas ..
end
Die Routen werden in der Reihenfolge durchlaufen, in der sie definiert wurden. Das erste Routen-Muster, das mit dem Request übereinstimmt, wird ausgeführt.
Die Muster der Routen können benannte Parameter beinhalten, die über den
params
-Hash zugänglich gemacht werden:
get '/hallo/:name' do
# passt auf "GET /hallo/foo" und "GET /hallo/bar"
# params[:name] ist dann 'foo' oder 'bar'
"Hallo #{params[:name]}!"
end
Man kann auf diese auch mit Block-Parametern zugreifen:
get '/hallo/:name' do |n|
# n entspricht hier params[:name]
"Hallo #{n}!"
end
Routen-Muster können auch mit sog. Splat- oder Wildcard-Parametern über das
params[:splat]
-Array angesprochen werden:
get '/sag/*/zu/*' do
# passt z.B. auf /sag/hallo/zu/welt
params[:splat] # => ["hallo", "welt"]
end
get '/download/*.*' do
# passt auf /download/pfad/zu/datei.xml
params[:splat] # => ["pfad/zu/datei", "xml"]
end
Oder mit Block-Parametern:
get '/download/*.*' do |pfad, endung|
[pfad, endung] # => ["Pfad/zu/Datei", "xml"]
end
Routen mit regulären Ausdrücken sind auch möglich:
get %r{/hallo/([\w]+)} do
"Hallo, #{params[:captures].first}!"
end
Und auch hier können Block-Parameter genutzt werden:
get %r{/hallo/([\w]+)} do |c|
"Hallo, #{c}!"
end
Routen-Muster können auch mit optionalen Parametern ausgestattet werden:
get '/posts.?:format?' do
# passt auf "GET /posts" sowie jegliche Erweiterung
# wie "GET /posts.json", "GET /posts.xml" etc.
end
Anmerkung: Solange man den sog. Path Traversal Attack-Schutz nicht deaktiviert (siehe weiter unten), kann es sein, dass der Request-Pfad noch vor dem Abgleich mit den Routen modifiziert wird.
An Routen können eine Vielzahl von Bedingungen geknüpft werden, die erfüllt
sein müssen, damit der Block ausgeführt wird. Möglich wäre etwa eine
Einschränkung des User-Agents über die interne Bedingung :agent
:
get '/foo', :agent => /Songbird (\d\.\d)[\d\/]*?/ do
"Du verwendest Songbird Version #{params[:agent][0]}"
end
Wird Songbird als Browser nicht verwendet, springt Sinatra zur nächsten Route:
get '/foo' do
# passt auf andere Browser
end
Andere mitgelieferte Bedingungen sind :host_name
und :provides
:
get '/', :host_name => /^admin\./ do
"Adminbereich, Zugriff verweigert!"
end
get '/', :provides => 'html' do
haml :index
end
get '/', :provides => ['rss', 'atom', 'xml'] do
builder :feed
end
Eigene Bedingungen können relativ einfach hinzugefügt werden:
set(:wahrscheinlichkeit) { |value| condition { rand <= value } }
get '/auto_gewinnen', :wahrscheinlichkeit => 0.1 do
"Du hast gewonnen!"
end
get '/auto_gewinnen' do
"Tut mir leid, verloren."
end
Bei Bedingungen, die mehrere Werte annehmen können, sollte ein Splat verwendet werden:
set(:auth) do |*roles| # <- hier kommt der Splat ins Spiel
condition do
unless logged_in? && roles.any? {|role| current_user.in_role? role }
redirect "/login/", 303
end
end
end
get "/mein/account/", :auth => [:user, :admin] do
"Mein Account"
end
get "/nur/admin/", :auth => :admin do
"Nur Admins dürfen hier rein!"
end
Durch den Rückgabewert eines Routen-Blocks wird mindestens der Response-Body festgelegt, der an den HTTP-Client, bzw. die nächste Rack-Middleware, weitergegeben wird. Im Normalfall handelt es sich hierbei, wie in den vorangehenden Beispielen zu sehen war, um einen String. Es werden allerdings auch andere Werte akzeptiert.
Es kann jedes gültige Objekt zurückgegeben werden, bei dem es sich entweder um einen Rack-Rückgabewert, einen Rack-Body oder einen HTTP-Status-Code handelt:
- Ein Array mit drei Elementen:
[Status (Fixnum), Headers (Hash), Response-Body (antwortet auf #each)]
. - Ein Array mit zwei Elementen:
[Status (Fixnum), Response-Body (antwortet auf #each)]
. - Ein Objekt, das auf
#each
antwortet und den an diese Methode übergebenen Block nur mit Strings als Übergabewerte aufruft. - Ein Fixnum, das den Status-Code festlegt.
Damit lässt sich relativ einfach Streaming implementieren:
class Stream
def each
100.times { |i| yield "#{i}\n" }
end
end
get('/') { Stream.new }
Ebenso kann die stream
-Helfer-Methode (s.u.) verwendet werden, die Streaming
direkt in die Route integriert.
Wie oben schon beschrieben, ist Sinatra von Haus aus mit Unterstützung für String-Muster und Reguläre Ausdrücke zum Abgleichen von Routen ausgestattet. Das muss aber noch nicht alles sein, es können ohne großen Aufwand eigene Routen-Muster erstellt werden:
class AllButPattern
Match = Struct.new(:captures)
def initialize(except)
@except = except
@captures = Match.new([])
end
def match(str)
@captures unless @except === str
end
end
def all_but(pattern)
AllButPattern.new(pattern)
end
get all_but("/index") do
# ...
end
Beachte, dass das obige Beispiel etwas übertrieben wirkt. Es geht auch einfacher:
get // do
pass if request.path_info == "/index"
# ...
end
Oder unter Verwendung eines negativen look ahead:
get %r{^(?!/index$)} do
# ...
end
Statische Dateien werden im ./public
-Ordner erwartet. Es ist möglich,
einen anderen Ort zu definieren, indem man die :public_folder
-Option setzt:
set :public_folder, File.dirname(__FILE__) + '/static'
Zu beachten ist, dass der Ordnername public
nicht Teil der URL ist. Die Datei
./public/css/style.css
ist unter http://example.com/css/style.css
zu finden.
Um den Cache-Control
-Header mit Informationen zu versorgen, verwendet man
die :static_cache_control
-Einstellung (s.u.).
Alle Templatesprachen verwenden ihre eigene Renderingmethode, die jeweils einen String zurückgibt:
get '/' do
erb :index
end
Dieses Beispiel rendert views/index.erb
.
Anstelle eines Templatenamens kann man auch direkt die Templatesprache verwenden:
get '/' do
code = "<%= Time.now %>"
erb code
end
Templates nehmen ein zweite Argument an, den Options-Hash:
get '/' do
erb :index, :layout => :post
end
Dieses Beispiel rendert views/index.erb
eingebettet in views/post.erb
(Voreinstellung ist views/layout.erb
, sofern es vorhanden ist.)
Optionen, die Sinatra nicht versteht, werden an das Template weitergereicht:
get '/' do
haml :index, :format => :html5
end
Für alle Templates können auch Einstellungen, die für alle Routen gelten, festgelegt werden:
set :haml, :format => :html5
get '/' do
haml :index
end
Optionen, die an die Rendermethode weitergegeben werden, überschreiben die
Einstellungen, die mit set
festgelegt wurden.
Einstellungen:
- locals
- Liste von lokalen Variablen, die an das Dokument weitergegeben werden.
Praktisch für Partials:
<tt>erb "<%= foo %>", :locals => {:foo => "bar"}</tt></dd>
- default_encoding
- Gibt die Stringkodierung an, die verwendet werden soll. Voreingestellt auf settings.default_encoding.
- views
- Ordner, aus dem die Templates geladen werden. Voreingestellt auf settings.views.
- layout
- Legt fest, ob ein Layouttemplate verwendet werden soll oder nicht
(true oderfalse). Ist es ein Symbol, dann legt es fest,
welches Template als Layout verwendet wird:
<tt>erb :index, :layout => !request.xhr?</tt></dd>
- content_type
- Content-Typ den das Template ausgibt. Voreinstellung hängt von der Templatesprache ab.
- scope
- Scope, in dem das Template gerendert wird. Liegt standardmäßig innerhalb der App-Instanz. Wird Scope geändert, sind Instanzvariablen und Helfermethoden nicht verfügbar.
- layout_engine
- Legt fest, welcher Renderer für das Layout verantwortlich ist. Hilfreich
für Sprachen, die sonst keine Templates unterstützen. Voreingestellt auf
den Renderer, der für das Template verwendet wird:
<tt>set :rdoc, :layout_engine => :erb</tt></dd>
- layout_options
- Besondere Einstellungen, die nur für das Rendering verwendet werden:
<tt>set :rdoc, :layout_options => { :views => 'views/layouts' }</tt></dd>
Sinatra geht davon aus, dass die Templates sich im ./views
Verzeichnis
befinden. Es kann jedoch ein anderer Ordner festgelegt werden:
set :views, settings.root + '/templates'
Es ist zu beachten, dass immer mit Symbolen auf Templates verwiesen werden muss, auch dann, wenn sie sich in einem Unterordner befinden:
haml :'unterverzeichnis/template'
Rendering-Methoden rendern jeden String direkt.
get '/' do
haml '%div.title Hallo Welt'
end
Hier wird der String direkt gerendert.
Einige Sprachen haben mehrere Implementierungen. Um festzulegen, welche
verwendet wird (und dann auch Thread-sicher ist), verwendet man am besten zu
Beginn ein 'require'
:
require 'rdiscount' # oder require 'bluecloth'
get('/') { markdown :index }
Abhängigkeit | haml |
Dateierweiterung | .haml |
Beispiel | haml :index, :format => :html5 |
Abhängigkeit | erubis oder erb (Standardbibliothek von Ruby) |
Dateierweiterungen | .erb, .rhtml oder .erubis (nur Erubis) |
Beispiel | erb :index |
Abhängigkeit | builder |
Dateierweiterung | .builder |
Beispiel | builder { |xml| xml.em "Hallo" } |
Nimmt ebenso einen Block für Inline-Templates entgegen (siehe Beispiel).
Abhängigkeit | nokogiri |
Dateierweiterung | .nokogiri |
Beispiel | nokogiri { |xml| xml.em "Hallo" } |
Nimmt ebenso einen Block für Inline-Templates entgegen (siehe Beispiel).
Abhängigkeit | sass |
Dateierweiterung | .sass |
Beispiel | sass :stylesheet, :style => :expanded |
Abhängigkeit | sass |
Dateierweiterung | .scss |
Beispiel | scss :stylesheet, :style => :expanded |
Abhängigkeit | less |
Dateierweiterung | .less |
Beispiel | less :stylesheet |
Abhängigkeit | liquid |
Dateierweiterung | .liquid |
Beispiel | liquid :index, :locals => { :key => 'Wert' } |
Da man aus dem Liquid-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen kann
(ausgenommen yield
), wird man üblicherweise locals verwenden wollen, mit
denen man Variablen weitergibt.
Abhängigkeit | Eine der folgenden Bibliotheken: RDiscount, RedCarpet, BlueCloth, kramdown oder maruku |
Dateierweiterungen | .markdown, .mkd und .md |
Beispiel | markdown :index, :layout_engine => :erb |
Da man aus den Markdown-Templates heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch keine locals verwenden kann, wird man Markdown üblicherweise in Kombination mit anderen Renderern verwenden wollen:
erb :overview, :locals => { :text => markdown(:einfuehrung) }
Beachte, dass man die markdown
-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
%h1 Gruß von Haml!
%p= markdown(:Grüße)
Da man Ruby nicht von Markdown heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht
in Markdown geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die
Templates zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die
:layout_engine
-Option verwendet wird.
Abhängigkeit | RedCloth |
Dateierweiterung | .textile |
Beispiel | textile :index, :layout_engine => :erb |
Da man aus dem Textile-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch keine locals verwenden kann, wird man Textile üblicherweise in Kombination mit anderen Renderern verwenden wollen:
erb :overview, :locals => { :text => textile(:einfuehrung) }
Beachte, dass man die textile
-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
%h1 Gruß von Haml!
%p= textile(:Grüße)
Da man Ruby nicht von Textile heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht
in Textile geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die
Templates zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die
:layout_engine
-Option verwendet wird.
Abhängigkeit | rdoc |
Dateierweiterung | .rdoc |
Beispiel | textile :README, :layout_engine => :erb |
Da man aus dem RDoc-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch keine locals verwenden kann, wird man RDoc üblicherweise in Kombination mit anderen Renderern verwenden wollen:
erb :overview, :locals => { :text => rdoc(:einfuehrung) }
Beachte, dass man die rdoc
-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
%h1 Gruß von Haml!
%p= rdoc(:Grüße)
Da man Ruby nicht von RDoc heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht in
RDoc geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die Templates
zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die
:layout_engine
-Option verwendet wird.
Abhängigkeit | radius |
Dateierweiterung | .radius |
Beispiel | radius :index, :locals => { :key => 'Wert' } |
Da man aus dem Radius-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen kann, wird man üblicherweise locals verwenden wollen, mit denen man Variablen weitergibt.
Abhängigkeit | markaby |
Dateierweiterung | .mab |
Beispiel | markaby { h1 "Willkommen!" } |
Nimmt ebenso einen Block für Inline-Templates entgegen (siehe Beispiel).
Abhängigkeit | rabl |
Dateierweiterung | .rabl |
Beispiel | rabl :index |
Abhängigkeit | slim |
Dateierweiterung | .slim |
Beispiel | slim :index |
Abhängigkeit | creole |
Dateierweiterung | .creole |
Beispiel | creole :wiki, :layout_engine => :erb |
Da man aus dem Creole-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch keine locals verwenden kann, wird man Creole üblicherweise in Kombination mit anderen Renderern verwenden wollen:
erb :overview, :locals => { :text => creole(:einfuehrung) }
Beachte, dass man die creole
-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
%h1 Gruß von Haml!
%p= creole(:Grüße)
Da man Ruby nicht von Creole heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht in
Creole geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die Templates
zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die :layout_engine
-Option
verwendet wird.
Abhängigkeit | coffee-script und eine Möglichkeit JavaScript auszuführen. |
Dateierweiterung | .coffee |
Beispiel | coffee :index |
Abhängigkeit | Stylus und eine Möglichkeit JavaScript auszuführen . |
Dateierweiterung | .styl |
Beispiel | stylus :index |
Um Stylus-Templates ausführen zu können, müssen stylus
und stylus/tilt
zuerst geladen werden:
require 'sinatra'
require 'stylus'
require 'stylus/tilt'
get '/' do
stylus :example
end
Abhängigkeit | yajl-ruby |
Dateierweiterung | .yajl |
Beispiel | yajl :index, :locals => { :key => 'qux' }, :callback => 'present', :variable => 'resource' |
Die Template-Quelle wird als Ruby-String evaluiert. Die daraus resultierende
json Variable wird mit Hilfe von #to_json
umgewandelt:
json = { :foo => 'bar' }
json[:baz] = key
Die :callback
und :variable
Optionen können mit dem gerenderten Objekt
verwendet werden:
var resource = {"foo":"bar","baz":"qux"}; present(resource);
Abhängigkeit | wlang |
Dateierweiterung | .wlang |
Beispiel | wlang :index, :locals => { :key => 'value' } |
Ruby-Methoden in wlang aufzurufen entspricht nicht den idiomatischen Vorgaben
von wlang, es bietet sich deshalb an, :locals
zu verwenden. Layouts, die
wlang und yield
verwenden, werden aber trotzdem unterstützt.
Rendert den eingebetteten Template-String.
Templates werden in demselben Kontext ausgeführt wie Routen. Instanzvariablen in Routen sind auch direkt im Template verfügbar:
get '/:id' do
@foo = Foo.find(params[:id])
haml '%h1= @foo.name'
end
Oder durch einen expliziten Hash von lokalen Variablen:
get '/:id' do
foo = Foo.find(params[:id])
haml '%h1= bar.name', :locals => { :bar => foo }
end
Dies wird typischerweise bei Verwendung von Subtemplates (partials) in anderen Templates eingesetzt.
Ein Layout ist üblicherweise ein Template, das ein yield
aufruft. Ein solches
Template kann entweder wie oben beschrieben über die :template
Option
verwendet werden oder mit einem Block gerendert werden:
erb :post, :layout => false do
erb :index
end
Dieser Code entspricht weitestgehend erb :index, :layout => :post
.
Blöcke an Render-Methoden weiterzugeben ist besonders bei verschachtelten Layouts hilfreich:
erb :main_layout, :layout => false do
erb :admin_layout do
erb :user
end
end
Der gleiche Effekt kann auch mit weniger Code erreicht werden:
erb :admin_layout, :layout => :main_layout do
erb :user
end
Zur Zeit nehmen folgende Renderer Blöcke an: erb
, haml
, liquid
, slim
und wlang
.
Das gleich gilt auch für die allgemeine render
Methode.
Templates können auch am Ende der Datei definiert werden:
require 'sinatra'
get '/' do
haml :index
end
__END__
@@ layout
%html
= yield
@@ index
%div.title Hallo Welt!!!!!
Anmerkung: Inline-Templates, die in der Datei definiert sind, die require 'sinatra'
aufruft, werden automatisch geladen. Um andere Inline-Templates in
anderen Dateien aufzurufen, muss explizit enable :inline_templates
verwendet
werden.
Templates können auch mit der Top-Level template
-Methode definiert werden:
template :layout do
"%html\n =yield\n"
end
template :index do
'%div.title Hallo Welt!'
end
get '/' do
haml :index
end
Wenn ein Template mit dem Namen "layout" existiert, wird es bei jedem Aufruf
verwendet. Durch :layout => false
kann das Ausführen verhindert werden:
get '/' do
haml :index, :layout => !request.xhr?
# !request.xhr? prüft, ob es sich um einen asynchronen Request handelt.
# wenn nicht, dann verwende ein Layout (negiert durch !)
end
Um eine Dateiendung einer Template-Engine zuzuordnen, kann Tilt.register
genutzt werden. Wenn etwa die Dateiendung tt
für Textile-Templates genutzt
werden soll, lässt sich dies wie folgt bewerkstelligen:
Tilt.register :tt, Tilt[:textile]
Zu allererst muss die Engine bei Tilt registriert und danach eine Rendering-Methode erstellt werden:
Tilt.register :mtt, MeineTolleTemplateEngine
helpers do
def mtt(*args) render(:mtt, *args) end
end
get '/' do
mtt :index
end
Dieser Code rendert ./views/application.mtt
. Siehe
github.com/rtomayko/tilt, um mehr über
Tilt zu erfahren.
Before-Filter werden vor jedem Request in demselben Kontext, wie danach die Routen, ausgeführt. So können etwa Request und Antwort geändert werden. Gesetzte Instanzvariablen in Filtern können in Routen und Templates verwendet werden:
before do
@note = 'Hi!'
request.path_info = '/foo/bar/baz'
end
get '/foo/*' do
@note #=> 'Hi!'
params[:splat] #=> 'bar/baz'
end
After-Filter werden nach jedem Request in demselben Kontext ausgeführt und können ebenfalls Request und Antwort ändern. In Before-Filtern gesetzte Instanzvariablen können in After-Filtern verwendet werden:
after do
puts response.status
end
Filter können optional auch mit einem Muster ausgestattet werden, das auf den Request-Pfad passen muss, damit der Filter ausgeführt wird:
before '/protected/*' do
authenticate!
end
after '/create/:slug' do |slug|
session[:last_slug] = slug
end
Ähnlich wie Routen können Filter auch mit weiteren Bedingungen eingeschränkt werden:
before :agent => /Songbird/ do
# ...
end
after '/blog/*', :host_name => 'example.com' do
# ...
end
Durch die Top-Level helpers
-Methode werden sogenannte Helfer-Methoden
definiert, die in Routen und Templates verwendet werden können:
helpers do
def bar(name)
"#{name}bar"
end
end
get '/:name' do
bar(params[:name])
end
Sessions werden verwendet, um Zustände zwischen den Requests zu speichern. Sind sie aktiviert, kann ein Session-Hash je Benutzer-Session verwendet werden:
enable :sessions
get '/' do
"value = " << session[:value].inspect
end
get '/:value' do
session[:value] = params[:value]
end
Beachte, dass enable :sessions
alle Daten in einem Cookie speichert. Unter
Umständen kann dies negative Effekte haben, z.B. verursachen viele Daten
höheren, teilweise überflüssigen Traffic. Um das zu vermeiden, kann eine Rack-
Session-Middleware verwendet werden. Dabei wird auf enable :sessions
verzichtet und die Middleware wie üblich im Programm eingebunden:
use Rack::Session::Pool, :expire_after => 2592000
get '/' do
"value = " << session[:value].inspect
end
get '/:value' do
session[:value] = params[:value]
end
Um die Sicherheit zu erhöhen, werden Cookies, die Session-Daten führen, mit einem sogenannten Session-Secret signiert. Da sich dieses Geheimwort bei jedem Neustart der Applikation automatisch ändert, ist es sinnvoll, ein eigenes zu wählen, damit sich alle Instanzen der Applikation dasselbe Session-Secret teilen:
set :session_secret, 'super_geheimes_Gegeimnis'
Zur weiteren Konfiguration kann man einen Hash mit Optionen in den sessions
Einstellungen ablegen.
set :sessions, :domain => 'foo.com'
Zum sofortigen Stoppen eines Request in einem Filter oder einer Route:
halt
Der Status kann beim Stoppen mit angegeben werden:
halt 410
Oder auch den Response-Body:
halt 'Hier steht der Body'
Oder beides:
halt 401, 'verschwinde!'
Sogar mit Headern:
halt 402, {'Content-Type' => 'text/plain'}, 'Rache'
Natürlich ist es auch möglich, ein Template mit halt
zu verwenden:
halt erb(:error)
Eine Route kann mittels pass
zu der nächsten passenden Route springen:
get '/raten/:wer' do
pass unless params[:wer] == 'Frank'
'Du hast mich!'
end
get '/raten/*' do
'Du hast mich nicht!'
end
Der Block wird sofort verlassen und es wird nach der nächsten treffenden Route gesucht. Ein 404-Fehler wird zurückgegeben, wenn kein treffendes Routen-Muster gefunden wird.
Wenn nicht zu einer anderen Route gesprungen werden soll, sondern nur das
Ergebnis einer anderen Route gefordert wird, kann call
für einen internen
Request verwendet werden:
get '/foo' do
status, headers, body = call env.merge("PATH_INFO" => '/bar')
[status, headers, body.map(&:upcase)]
end
get '/bar' do
"bar"
end
Beachte, dass in dem oben angegeben Beispiel die Performance erheblich erhöht
werden kann, wenn "bar"
in eine Helfer-Methode umgewandelt wird, auf die
/foo
und /bar
zugreifen können.
Wenn der Request innerhalb derselben Applikations-Instanz aufgerufen und keine
Kopie der Instanz erzeugt werden soll, kann call!
anstelle von call
verwendet werden.
Es ist möglich und empfohlen, den Status-Code sowie den Response-Body mit einem
Returnwert in der Route zu setzen. In manchen Situationen kann es jedoch sein,
dass der Body an anderer Stelle während der Ausführung gesetzt werden soll.
Dafür kann man die Helfer-Methode body
einsetzen. Ist sie gesetzt, kann sie zu
einem späteren Zeitpunkt aufgerufen werden:
get '/foo' do
body "bar"
end
after do
puts body
end
Ebenso ist es möglich, einen Block an body
weiterzureichen, der dann vom
Rack-Handler ausgeführt wird (lässt sich z.B. zur Umsetzung von Streaming
einsetzen, siehe auch "Rückgabewerte").
Vergleichbar mit body
lassen sich auch Status-Code und Header setzen:
get '/foo' do
status 418
headers \
"Allow" => "BREW, POST, GET, PROPFIND, WHEN",
"Refresh" => "Refresh: 20; http://www.ietf.org/rfc/rfc2324.txt"
halt "Ich bin ein Teekesselchen"
end
Genau wie bei body
liest ein Aufrufen von headers
oder status
ohne
Argumente den aktuellen Wert aus.
In manchen Situationen sollen Daten bereits an den Client zurückgeschickt
werden, bevor ein vollständiger Response bereit steht. Manchmal will man die
Verbindung auch erst dann beenden und Daten so lange an den Client
zurückschicken, bis er die Verbindung abbricht. Für diese Fälle gibt es die
stream
-Helfer-Methode, die es einem erspart eigene Lösungen zu schreiben:
get '/' do
stream do |out|
out << "Das ist ja mal wieder fanta -\n"
sleep 0.5
out << " (bitte warten…) \n"
sleep 1
out << "- stisch!\n"
end
end
Damit lassen sich Streaming-APIs realisieren, sog. Server Sent Events, die als Basis für WebSockets dienen. Ebenso können sie verwendet werden, um den Durchsatz zu erhöhen, wenn ein Teil der Daten von langsamen Ressourcen abhängig ist.
Es ist zu beachten, dass das Verhalten beim Streaming, insbesondere die Anzahl
nebenläufiger Anfragen, stark davon abhängt, welcher Webserver für die
Applikation verwendet wird. Einige Server, z.B. WEBRick, unterstützen
Streaming nicht oder nur teilweise. Sollte der Server Streaming nicht
unterstützen, wird ein vollständiger Response-Body zurückgeschickt, sobald der
an stream
weitergegebene Block abgearbeitet ist. Mit Shotgun funktioniert
Streaming z.B. überhaupt nicht.
Ist der optionale Parameter keep_open
aktiviert, wird beim gestreamten Objekt
close
nicht aufgerufen und es ist einem überlassen dies an einem beliebigen
späteren Zeitpunkt nachholen. Die Funktion ist jedoch nur bei Event-gesteuerten
Serven wie Thin oder Rainbows möglich, andere Server werden trotzdem den Stream
beenden:
# Durchgehende Anfrage (long polling)
set :server, :thin
connections = []
get '/subscribe' do
# Client-Registrierung beim Server, damit Events mitgeteilt werden können
stream(:keep_open) { |out| connections << out }
# tote Verbindungen entfernen
connections.reject!(&:closed?)
# Rückmeldung
"Angemeldet"
end
post '/message' do
connections.each do |out|
# Den Client über eine neue Nachricht in Kenntnis setzen
# notify client that a new message has arrived
out << params[:message] << "\n"
# Den Client zur erneuten Verbindung auffordern
out.close
end
# Rückmeldung
"Mitteiling erhalten"
end
Im Geltungsbereich eines Request stellt die logger
Helfer-Methode eine Logger
Instanz zur Verfügung:
get '/' do
logger.info "es passiert gerade etwas"
# ...
end
Der Logger übernimmt dabei automatisch alle im Rack-Handler eingestellten Log-Vorgaben. Ist Loggen ausgeschaltet, gibt die Methode ein Leerobjekt zurück. In den Routen und Filtern muss man sich also nicht weiter darum kümmern.
Beachte, dass das Loggen standardmäßig nur für Sinatra::Application
voreingestellt ist. Wird über Sinatra::Base
vererbt, muss es erst aktiviert
werden:
class MyApp < Sinatra::Base
configure :production, :development do
enable :logging
end
end
Damit auch keine Middleware das Logging aktivieren kann, muss die logging
Einstellung auf nil
gesetzt werden. Das heißt aber auch, dass logger
in
diesem Fall nil
zurückgeben wird. Üblicherweise wird das eingesetzt, wenn ein
eigener Logger eingerichtet werden soll. Sinatra wird dann verwenden, was in
env['rack.logger']
eingetragen ist.
Wenn send_file
oder statische Dateien verwendet werden, kann es vorkommen,
dass Sinatra den Mime-Typ nicht kennt. Registriert wird dieser mit mime_type
per Dateiendung:
configure do
mime_type :foo, 'text/foo'
end
Es kann aber auch der content_type
-Helfer verwendet werden:
get '/' do
content_type :foo
"foo foo foo"
end
Zum Generieren von URLs sollte die url
-Helfer-Methode genutzen werden, so z.B.
beim Einsatz von Haml:
%a{:href => url('/foo')} foo
Soweit vorhanden, wird Rücksicht auf Proxys und Rack-Router genommen.
Diese Methode ist ebenso über das Alias to
zu erreichen (siehe Beispiel unten).
Eine Browser-Umleitung kann mithilfe der redirect
-Helfer-Methode erreicht
werden:
get '/foo' do
redirect to('/bar')
end
Weitere Parameter werden wie Argumente der halt
-Methode behandelt:
redirect to('/bar'), 303
redirect 'http://google.com', 'Hier bist du falsch'
Ebenso leicht lässt sich ein Schritt zurück mit dem Alias redirect back
erreichen:
get '/foo' do
"<a href='/bar'>mach was</a>"
end
get '/bar' do
mach_was
redirect back
end
Um Argumente an ein Redirect weiterzugeben, können sie entweder dem Query übergeben:
redirect to('/bar?summe=42')
oder eine Session verwendet werden:
enable :sessions
get '/foo' do
session[:secret] = 'foo'
redirect to('/bar')
end
get '/bar' do
session[:secret]
end
Ein sinnvolles Einstellen von Header-Daten ist die Grundlage für ein ordentliches HTTP-Caching.
Der Cache-Control-Header lässt sich ganz einfach einstellen:
get '/' do
cache_control :public
"schon gecached!"
end
Profitipp: Caching im before-Filter aktivieren
before do
cache_control :public, :must_revalidate, :max_age => 60
end
Bei Verwendung der expires
-Helfermethode zum Setzen des gleichnamigen Headers,
wird Cache-Control
automatisch eigestellt:
before do
expires 500, :public, :must_revalidate
end
Um alles richtig zu machen, sollten auch etag
oder last_modified
verwendet
werden. Es wird empfohlen, dass diese Helfer aufgerufen werden bevor die
eigentliche Arbeit anfängt, da sie sofort eine Antwort senden, wenn der Client
eine aktuelle Version im Cache vorhält:
get '/article/:id' do
@article = Article.find params[:id]
last_modified @article.updated_at
etag @article.sha1
erb :article
end
ebenso ist es möglich einen schwachen ETag zu verwenden:
etag @article.sha1, :weak
Diese Helfer führen nicht das eigentliche Caching aus, sondern geben die dafür notwendigen Informationen an den Cache weiter. Für schnelle Reverse-Proxy Cache-Lösungen bietet sich z.B. rack-cache an:
require "rack/cache"
require "sinatra"
use Rack::Cache
get '/' do
cache_control :public, :max_age => 36000
sleep 5
"hello"
end
Um den Cache-Control
-Header mit Informationen zu versorgen, verwendet man die
:static_cache_control
-Einstellung (s.u.).
Nach RFC 2616 sollte sich die Anwendung anders verhalten, wenn ein If-Match oder
ein If-None_match Header auf *
gesetzt wird in Abhängigkeit davon, ob die
Resource bereits existiert. Sinatra geht davon aus, dass Ressourcen bei sicheren
Anfragen (z.B. bei get oder Idempotenten Anfragen wie put) bereits existieren,
wobei anderen Ressourcen (besipielsweise bei post), als neue Ressourcen
behandelt werden. Dieses Verhalten lässt sich mit der :new_resource
Option
ändern:
get '/create' do
etag '', :new_resource => true
Article.create
erb :new_article
end
Soll das schwache ETag trotzdem verwendet werden, verwendet man die :kind
Option:
etag '', :new_resource => true, :kind => :weak
Zum Versenden von Dateien kann die send_file
-Helfer-Methode verwendet werden:
get '/' do
send_file 'foo.png'
end
Für send_file
stehen einige Hash-Optionen zur Verfügung:
send_file 'foo.png', :type => :jpg
- filename
- Dateiname als Response. Standardwert ist der eigentliche Dateiname.
- last_modified
- Wert für den Last-Modified-Header, Standardwert ist mtime der Datei.
- type
- Content-Type, der verwendet werden soll. Wird, wenn nicht angegeben, von der Dateiendung abgeleitet.
- disposition
- Verwendet für Content-Disposition. Mögliche Werte sind: nil (Standard), :attachment und :inline.
- length
- Content-Length-Header. Standardwert ist die Dateigröße.
Soweit vom Rack-Handler unterstützt, werden neben der Übertragung über den
Ruby-Prozess auch andere Möglichkeiten genutzt. Bei Verwendung der
send_file
-Helfer-Methode kümmert sich Sinatra selbstständig um die
Range-Requests.
Auf das request
-Objekt der eigehenden Anfrage kann vom Anfrage-Scope aus
zugegriffen werden:
# App läuft unter http://example.com/example
get '/foo' do
t = %w[text/css text/html application/javascript]
request.accept # ['text/html', '*/*']
request.accept? 'text/xml' # true
request.preferred_type(t) # 'text/html'
request.body # Request-Body des Client (siehe unten)
request.scheme # "http"
request.script_name # "/example"
request.path_info # "/foo"
request.port # 80
request.request_method # "GET"
request.query_string # ""
request.content_length # Länge des request.body
request.media_type # Medientypus von request.body
request.host # "example.com"
request.get? # true (ähnliche Methoden für andere Verben)
request.form_data? # false
request["irgendein_param"] # Wert von einem Parameter; [] ist die Kurzform für den params Hash
request.referrer # Der Referrer des Clients oder '/'
request.user_agent # User-Agent (verwendet in der :agent Bedingung)
request.cookies # Hash des Browser-Cookies
request.xhr? # Ist das hier ein Ajax-Request?
request.url # "http://example.com/example/foo"
request.path # "/example/foo"
request.ip # IP-Adresse des Clients
request.secure? # false (true wenn SSL)
request.forwarded? # true (Wenn es hinter einem Reverse-Proxy verwendet wird)
request.env # vollständiger env-Hash von Rack übergeben
end
Manche Optionen, wie etwa script_name
oder path_info
, sind auch
schreibbar:
before { request.path_info = "/" }
get "/" do
"Alle Anfragen kommen hier an!"
end
Der request.body
ist ein IO- oder StringIO-Objekt:
post "/api" do
request.body.rewind # falls schon jemand davon gelesen hat
daten = JSON.parse request.body.read
"Hallo #{daten['name']}!"
end
Damit der Browser erkennt, dass ein Response gespeichert und nicht im Browser
angezeigt werden soll, kann der attachment
-Helfer verwendet werden:
get '/' do
attachment
"Speichern!"
end
Ebenso kann eine Dateiname als Parameter hinzugefügt werden:
get '/' do
attachment "info.txt"
"Speichern!"
end
Sinatra bietet eine time_for
-Helfer-Methode, die aus einem gegebenen Wert ein
Time-Objekt generiert. Ebenso kann sie nach DateTime
, Date
und ähnliche
Klassen konvertieren:
get '/' do
pass if Time.now > time_for('Dec 23, 2012')
"noch Zeit"
end
Diese Methode wird intern für +expires, last_modiefied
und ihresgleichen
verwendet. Mit ein paar Handgriffen lässt sich diese Methode also in ihrem
Verhalten erweitern, indem man time_for
in der eigenen Applikation
überschreibt:
helpers do
def time_for(value)
case value
when :yesterday then Time.now - 24*60*60
when :tomorrow then Time.now + 24*60*60
else super
end
end
end
get '/' do
last_modified :yesterday
expires :tomorrow
"Hallo"
end
Die find_template
-Helfer-Methode wird genutzt, um Template-Dateien zum Rendern
aufzufinden:
find_template settings.views, 'foo', Tilt[:haml] do |file|
puts "könnte diese hier sein: #{file}"
end
Das ist zwar nicht wirklich brauchbar, aber wenn man sie überschreibt, kann sie nützlich werden, um eigene Nachschlage-Mechanismen einzubauen. Zum Beispiel dann, wenn mehr als nur ein view-Verzeichnis verwendet werden soll:
set :views, ['views', 'templates']
helpers do
def find_template(views, name, engine, &block)
Array(views).each { |v| super(v, name, engine, &block) }
end
end
Ein anderes Beispiel wäre, verschiedene Vereichnisse für verschiedene Engines zu verwenden:
set :views, :sass => 'views/sass', :haml => 'templates', :default => 'views'
helpers do
def find_template(views, name, engine, &block)
_, folder = views.detect { |k,v| engine == Tilt[k] }
folder ||= views[:default]
super(folder, name, engine, &block)
end
end
Ebensogut könnte eine Extension aber auch geschrieben und mit anderen geteilt werden!
Beachte, dass find_template
nicht prüft, ob eine Datei tatsächlich existiert.
Es wird lediglich der angegebene Block aufgerufen und nach allen möglichen
Pfaden gesucht. Das ergibt kein Performance-Problem, da render
block
verwendet, sobald eine Datei gefunden wurde. Ebenso werden Template-Pfade samt
Inhalt gecached, solange nicht im Entwicklungsmodus gearbeitet wird. Das sollte
im Hinterkopf behalten werden, wenn irgendwelche verrückten Methoden
zusammenbastelt werden.
Wird einmal beim Starten in jedweder Umgebung ausgeführt:
configure do
# setze eine Option
set :option, 'wert'
# setze mehrere Optionen
set :a => 1, :b => 2
# das gleiche wie `set :option, true`
enable :option
# das gleiche wie `set :option, false`
disable :option
# dynamische Einstellungen mit Blöcken
set(:css_dir) { File.join(views, 'css') }
end
Läuft nur, wenn die Umgebung (RACK_ENV-Umgebungsvariable) auf :production
gesetzt ist:
configure :production do
...
end
Läuft nur, wenn die Umgebung auf :production
oder auf :test
gesetzt ist:
configure :production, :test do
...
end
Diese Einstellungen sind über settings
erreichbar:
configure do
set :foo, 'bar'
end
get '/' do
settings.foo? # => true
settings.foo # => 'bar'
...
end
Sinatra verwendet Rack::Protection, um die Anwendung vor häufig vorkommenden Angriffen zu schützen. Diese Voreinstellung lässt sich selbstverständlich deaktivieren, der damit verbundene Geschwindigkeitszuwachs steht aber in keinem Verhätnis zu den möglichen Risiken.
disable :protection
Um einen bestimmten Schutzmechanismus zu deaktivieren, fügt man protection
einen Hash mit Optionen hinzu:
set :protection, :except => :path_traversal
Neben Strings akzeptiert :except
auch Arrays, um gleich mehrere
Schutzmechanismen zu deaktivieren:
set :protection, :except => [:path_traversal, :session_hijacking]
- absolute_redirects
- Wenn ausgeschaltet, wird Sinatra relative Redirects zulassen. Jedoch ist Sinatra dann nicht mehr mit RFC 2616 (HTTP 1.1) konform, das nur absolute Redirects zulässt. Sollte eingeschaltet werden, wenn die Applikation hinter einem Reverse-Proxy liegt, der nicht ordentlich eingerichtet ist. Beachte, dass die url-Helfer-Methode nach wie vor absolute URLs erstellen wird, es sei denn, es wird als zweiter Parameter false angegeben. Standardmäßig nicht aktiviert.
- add_charsets
- Mime-Types werden hier automatisch der Helfer-Methode content_type zugeordnet. Es empfielt sich, Werte hinzuzufügen statt sie zu überschreiben: settings.add_charsets << "application/foobar"
- app_file
- Pfad zur Hauptdatei der Applikation. Wird verwendet, um das Wurzel-, Inline-, View- und öffentliche Verzeichnis des Projekts festzustellen.
- bind
- IP-Address, an die gebunden wird (Standardwert: 0.0.0.0 oder localhost). Wird nur für den eingebauten Server verwendet.
- default_encoding
- Das Encoding, falls keines angegeben wurde. Standardwert ist "utf-8".
- dump_errors
- Fehler im Log anzeigen.
- environment
- Momentane Umgebung. Standardmäßig auf content_type oder "development" eingestellt, soweit ersteres nicht vorhanden.
- logging
- Den Logger verwenden.
- lock
- Jeder Request wird gelocked. Es kann nur ein Request pro Ruby-Prozess gleichzeitig verarbeitet werden. Eingeschaltet, wenn die Applikation threadsicher ist. Standardmäßig nicht aktiviert.
- method_override
- Verwende _method, um put/delete-Formulardaten in Browsern zu verwenden, die dies normalerweise nicht unterstützen.
- port
- Port für die Applikation. Wird nur im internen Server verwendet.
- prefixed_redirects
- Entscheidet, ob request.script_name in Redirects eingefügt wird oder nicht, wenn kein absoluter Pfad angegeben ist. Auf diese Weise verhält sich redirect '/foo' so, als wäre es ein redirect to('/foo'). Standardmäßig nicht aktiviert.
- protection
- Legt fest, ob der Schutzmechanismus für häufig Vorkommende Webangriffe auf Webapplikationen aktiviert wird oder nicht. Weitere Informationen im vorhergehenden Abschnitt.
- public_folder
- Das öffentliche Verzeichnis, aus dem Daten zur Verfügung gestellt werden können. Wird nur dann verwendet, wenn statische Daten zur Verfügung gestellt werden können (s.u. static Option). Leitet sich von der app_file Einstellung ab, wenn nicht gesetzt.
- public_dir
- Alias für public_folder, s.o.
- reload_templates
- Im development-Modus aktiviert.
- root
- Wurzelverzeichnis des Projekts. Leitet sich von der app_file Einstellung ab, wenn nicht gesetzt.
- raise_errors
- Einen Ausnahmezustand aufrufen. Beendet die Applikation. Ist automatisch aktiviert, wenn die Umgebung auf "test" eingestellt ist. Ansonsten ist diese Option deaktiviert.
- run
- Wenn aktiviert, wird Sinatra versuchen, den Webserver zu starten. Nicht verwenden, wenn Rackup oder anderes verwendet werden soll.
- running
- Läuft der eingebaute Server? Diese Einstellung nicht ändern!
- server
- Server oder Liste von Servern, die als eingebaute Server zur Verfügung stehen. Die Reihenfolge gibt die Priorität vor, die Voreinstellung hängt von der verwendenten Ruby Implementierung ab.
- sessions
- Sessions auf Cookiebasis mittels Rack::Session::Cookieaktivieren. Für weitere Infos bitte in der Sektion ‘Sessions verwenden’ nachschauen.
- show_exceptions
- Bei Fehlern einen Stacktrace im Browseranzeigen. Ist automatisch aktiviert, wenn die Umgebung auf "development" eingestellt ist. Ansonsten ist diese Option deaktiviert. Kann auch auf :after_handler gestellt werden, um eine anwendungsspezifische Fehlerbehandlung auszulösen, bevor der Fehlerverlauf im Browser angezeigt wird.
- static
- Entscheidet, ob Sinatra statische Dateien zur Verfügung stellen soll oder nicht. Sollte nicht aktiviert werden, wenn ein Server verwendet wird, der dies auch selbstständig erledigen kann. Deaktivieren wird die Performance erhöhen. Standardmäßig aktiviert.
- static_cache_control
- Wenn Sinatra statische Daten zur Verfügung stellt, können mit dieser Einstellung die Cache-Control Header zu den Responses hinzugefügt werden. Die Einstellung verwendet dazu die cache_control Helfer-Methode. Standardmäßig deaktiviert. Ein Array wird verwendet, um mehrere Werte gleichzeitig zu übergeben: set :static_cache_control, [:public, :max_age => 300]
- threaded
- Wird es auf true gesetzt, wird Thin aufgefordert EventMachine.defer zur Verarbeitung des Requests einzusetzen.
- views
- Verzeichnis der Views. Leitet sich von der app_file Einstellung ab, wenn nicht gesetzt.
- x_cascade
- Einstellung, ob der X-Cascade Header bei fehlender Route gesetzt wird oder nicht. Standardeinstellung ist true.
Es gibt drei voreingestellte Umgebungen in Sinatra: "development"
,
"production"
und "test"
. Umgebungen können über die RACK_ENV
Umgebungsvariable gesetzt werden. Die Standardeinstellung ist "development"
.
In diesem Modus werden alle Templates zwischen Requests neu geladen. Dazu gibt
es besondere Fehlerseiten für 404 Stati und Fehlermeldungen. In "production"
und "test"
werden Templates automatisch gecached.
Um die Anwendung in einer anderen Umgebung auszuführen kann man die -e
Option verwenden:
ruby my_app.rb -e [ENVIRONMENT]
In der Anwendung kann man die die Methoden development?
, test?
und
production?
verwenden, um die aktuelle Umgebung zu erfahren.
Error-Handler laufen in demselben Kontext wie Routen und Filter, was bedeutet,
dass alle Goodies wie haml
, erb
, halt
, etc. verwendet werden können.
Wenn eine Sinatra::NotFound
-Exception geworfen wird oder der Statuscode 404
ist, wird der not_found
-Handler ausgeführt:
not_found do
'Seite kann nirgendwo gefunden werden.'
end
Der error
-Handler wird immer ausgeführt, wenn eine Exception in einem
Routen-Block oder in einem Filter geworfen wurde. Die Exception kann über die
sinatra.error
-Rack-Variable angesprochen werden:
error do
'Entschuldige, es gab einen hässlichen Fehler - ' + env['sinatra.error'].name
end
Benutzerdefinierte Fehler:
error MeinFehler do
'Au weia, ' + env['sinatra.error'].message
end
Dann, wenn das passiert:
get '/' do
raise MeinFehler, 'etwas Schlimmes ist passiert'
end
bekommt man dieses:
Au weia, etwas Schlimmes ist passiert
Alternativ kann ein Error-Handler auch für einen Status-Code definiert werden:
error 403 do
'Zugriff verboten'
end
get '/geheim' do
403
end
Oder ein Status-Code-Bereich:
error 400..510 do
'Hallo?'
end
Sinatra setzt verschiedene not_found
- und error
-Handler in der
Development-Umgebung ein, um hilfreiche Debugging Informationen und Stack Traces
anzuzeigen.
Sinatra baut auf Rack, einem minimalistischen Standard-Interface für Ruby-Webframeworks. Eines der interessantesten Features für Entwickler ist der Support von Middlewares, die zwischen den Server und die Anwendung geschaltet werden und so HTTP-Request und/oder Antwort überwachen und/oder manipulieren können.
Sinatra macht das Erstellen von Middleware-Verkettungen mit der
Top-Level-Methode use
zu einem Kinderspiel:
require 'sinatra'
require 'meine_middleware'
use Rack::Lint
use MeineMiddleware
get '/hallo' do
'Hallo Welt'
end
Die Semantik von use
entspricht der gleichnamigen Methode der
Rack::Builder-DSL
(meist verwendet in Rackup-Dateien). Ein Beispiel dafür ist, dass die
use
-Methode mehrere/verschiedene Argumente und auch Blöcke entgegennimmt:
use Rack::Auth::Basic do |username, password|
username == 'admin' && password == 'geheim'
end
Rack bietet eine Vielzahl von Standard-Middlewares für Logging, Debugging,
URL-Routing, Authentifizierung und Session-Verarbeitung. Sinatra verwendet
viele von diesen Komponenten automatisch, abhängig von der Konfiguration. So
muss use
häufig nicht explizit verwendet werden.
Hilfreiche Middleware gibt es z.B. hier: rack, rack-contrib, mit CodeRack oder im Rack wiki.
Sinatra-Tests können mit jedem auf Rack aufbauendem Test-Framework geschrieben werden. Rack::Test wird empfohlen:
require 'my_sinatra_app'
require 'test/unit'
require 'rack/test'
class MyAppTest < Test::Unit::TestCase
include Rack::Test::Methods
def app
Sinatra::Application
end
def test_my_default
get '/'
assert_equal 'Hallo Welt!', last_response.body
end
def test_with_params
get '/meet', :name => 'Frank'
assert_equal 'Hallo Frank!', last_response.body
end
def test_with_rack_env
get '/', {}, 'HTTP_USER_AGENT' => 'Songbird'
assert_equal "Du verwendest Songbird!", last_response.body
end
end
Hinweis: Wird Sinatra modular verwendet, muss Sinatra::Application mit dem Namen der Applikations-Klasse ersetzt werden.
Das Definieren einer Top-Level-Anwendung funktioniert gut für Mikro-Anwendungen, hat aber Nachteile, wenn wiederverwendbare Komponenten wie Middleware, Rails Metal, einfache Bibliotheken mit Server-Komponenten oder auch Sinatra-Erweiterungen geschrieben werden sollen.
Das Top-Level geht von einer Konfiguration für eine Mikro-Anwendung aus (wie
sie z.B. bei einer einzelnen Anwendungsdatei, ./public
und ./views
Ordner,
Logging, Exception-Detail-Seite, usw.). Genau hier kommt Sinatra::Base
ins
Spiel:
require 'sinatra/base'
class MyApp < Sinatra::Base
set :sessions, true
set :foo, 'bar'
get '/' do
'Hallo Welt!'
end
end
Die MyApp-Klasse ist eine unabhängige Rack-Komponente, die als Middleware,
Endpunkt oder via Rails Metal verwendet werden kann. Verwendet wird sie durch
use
oder run
von einer Rackup-config.ru
-Datei oder als Server-Komponente
einer Bibliothek:
MyApp.run! :host => 'localhost', :port => 9090
Die Methoden der Sinatra::Base
-Subklasse sind genau dieselben wie die der
Top-Level-DSL. Die meisten Top-Level-Anwendungen können mit nur zwei
Veränderungen zu Sinatra::Base
konvertiert werden:
- Die Datei sollte
require 'sinatra/base'
anstelle vonrequire 'sinatra/base'
aufrufen, ansonsten werden alle von Sinatras DSL-Methoden in den Top-Level-Namespace importiert. - Alle Routen, Error-Handler, Filter und Optionen der Applikation müssen in
einer Subklasse von
Sinatra::Base
definiert werden.
Sinatra::Base
ist ein unbeschriebenes Blatt. Die meisten Optionen sind per
Standard deaktiviert. Das betrifft auch den eingebauten Server. Siehe
Optionen und Konfiguration für
Details über mögliche Optionen.
Entgegen häufiger Meinungen gibt es nichts gegen den klassischen Stil einzuwenden. Solange es die Applikation nicht beeinträchtigt, besteht kein Grund, eine modulare Applikation zu erstellen.
Der größte Nachteil der klassischen Sinatra Anwendung gegenüber einer modularen ist die Einschränkung auf eine Sinatra Anwendung pro Ruby-Prozess. Sollen mehrere zum Einsatz kommen, muss auf den modularen Stil umgestiegen werden. Dabei ist es kein Problem klassische und modulare Anwendungen miteinander zu vermischen.
Bei einem Umstieg, sollten einige Unterschiede in den Einstellungen beachtet werden:
Szenario | Classic | Modular |
---|---|---|
app_file | Sinatra ladende Datei | Sinatra::Base subklassierende Datei |
run | $0 == app_file | false |
logging | true | false |
method_override | true | false |
inline_templates | true | false |
static | true | false |
Es gibt zwei übliche Wege, eine modulare Anwendung zu starten. Zum einen über
run!
:
# mein_app.rb
require 'sinatra/base'
class MeinApp < Sinatra::Base
# ... Anwendungscode hierhin ...
# starte den Server, wenn die Ruby-Datei direkt ausgeführt wird
run! if app_file == $0
end
Starte mit:
ruby mein_app.rb
Oder über eine config.ru
-Datei, die es erlaubt, einen beliebigen
Rack-Handler zu verwenden:
# config.ru (mit rackup starten)
require './mein_app'
run MeineApp
Starte:
rackup -p 4567
Schreibe eine Anwendungsdatei:
# app.rb
require 'sinatra'
get '/' do
'Hallo Welt!'
end
sowie eine dazugehörige config.ru
-Datei:
require './app'
run Sinatra::Application
Anzeichen dafür, dass eine config.ru
-Datei gebraucht wird:
- Es soll ein anderer Rack-Handler verwendet werden (Passenger, Unicorn, Heroku, ...).
- Es gibt mehr als nur eine Subklasse von
Sinatra::Base
. - Sinatra soll als Middleware verwendet werden, nicht als Endpunkt.
Es gibt keinen Grund, eine config.ru
-Datei zu verwenden, nur weil eine
Anwendung im modularen Stil betrieben werden soll. Ebenso wird keine Anwendung
mit modularem Stil benötigt, um eine config.ru
-Datei zu verwenden.
Es ist nicht nur möglich, andere Rack-Middleware mit Sinatra zu nutzen, es kann außerdem jede Sinatra-Anwendung selbst als Middleware vor jeden beliebigen Rack-Endpunkt gehangen werden. Bei diesem Endpunkt muss es sich nicht um eine andere Sinatra-Anwendung handeln, es kann jede andere Rack-Anwendung sein (Rails/Ramaze/Camping/...):
require 'sinatra/base'
class LoginScreen < Sinatra::Base
enable :sessions
get('/login') { haml :login }
post('/login') do
if params[:name] == 'admin' && params[:password] == 'admin'
session['user_name'] = params[:name]
else
redirect '/login'
end
end
end
class MyApp < Sinatra::Base
# Middleware wird vor Filtern ausgeführt
use LoginScreen
before do
unless session['user_name']
halt "Zugriff verweigert, bitte <a href='/login'>einloggen</a>."
end
end
get('/') { "Hallo #{session['user_name']}." }
end
Manche Situationen erfordern die Erstellung neuer Applikationen zur Laufzeit,
ohne dass sie einer Konstanten zugeordnet werden. Dies lässt sich mit
Sinatra.new
erreichen:
require 'sinatra/base'
my_app = Sinatra.new { get('/') { "hallo" } }
my_app.run!
Die Applikation kann mit Hilfe eines optionalen Parameters erstellt werden:
# config.ru
require 'sinatra/base'
controller = Sinatra.new do
enable :logging
helpers MyHelpers
end
map('/a') do
run Sinatra.new(controller) { get('/') { 'a' } }
end
map('/b') do
run Sinatra.new(controller) { get('/') { 'b' } }
end
Das ist besonders dann interessant, wenn Sinatra-Erweiterungen getestet werden oder Sinatra in einer Bibliothek Verwendung findet.
Ebenso lassen sich damit hervorragend Sinatra-Middlewares erstellen:
require 'sinatra/base'
use Sinatra do
get('/') { ... }
end
run RailsProject::Application
Der Geltungsbereich (Scope) legt fest, welche Methoden und Variablen zur Verfügung stehen.
Jede Sinatra-Anwendung entspricht einer Sinatra::Base
-Subklasse. Falls die
Top- Level-DSL verwendet wird (require 'sinatra'
), handelt es sich um
Sinatra::Application
, andernfalls ist es jene Subklasse, die explizit
angelegt wurde. Auf Klassenebene stehen Methoden wie get
oder before
zur
Verfügung, es gibt aber keinen Zugriff auf das request
-Object oder die
session
, da nur eine einzige Klasse für alle eingehenden Anfragen genutzt
wird.
Optionen, die via set
gesetzt werden, sind Methoden auf Klassenebene:
class MyApp < Sinatra::Base
# Hey, ich bin im Anwendungsscope!
set :foo, 42
foo # => 42
get '/foo' do
# Hey, ich bin nicht mehr im Anwendungs-Scope!
end
end
Im Anwendungs-Scope befindet man sich:
- In der Anwendungs-Klasse.
- In Methoden, die von Erweiterungen definiert werden.
- Im Block, der an
helpers
übergeben wird. - In Procs und Blöcken, die an
set
übergeben werden. - Der an
Sinatra.new
übergebene Block
Auf das Scope-Objekt (die Klasse) kann wie folgt zugegriffen werden:
- Über das Objekt, das an den
configure
-Block übergeben wird (configure { |c| ... }
). settings
aus den anderen Scopes heraus.
Für jede eingehende Anfrage wird eine neue Instanz der Anwendungs-Klasse
erstellt und alle Handler in diesem Scope ausgeführt. Aus diesem Scope heraus
kann auf request
oder session
zugegriffen und Methoden wie erb
oder
haml
aufgerufen werden. Außerdem kann mit der settings
-Method auf den
Anwendungs-Scope zugegriffen werden:
class MyApp < Sinatra::Base
# Hey, ich bin im Anwendungs-Scope!
get '/neue_route/:name' do
# Anfrage-Scope für '/neue_route/:name'
@value = 42
settings.get "/#{params[:name]}" do
# Anfrage-Scope für "/#{params[:name]}"
@value # => nil (nicht dieselbe Anfrage)
end
"Route definiert!"
end
end
Im Anfrage-Scope befindet man sich:
- In get, head, post, put, delete, options, patch, link und unlink Blöcken
- In before und after Filtern
- In Helfer-Methoden
- In Templates
Vom Delegation-Scope aus werden Methoden einfach an den Klassen-Scope
weitergeleitet. Dieser verhält sich jedoch nicht 100%ig wie der Klassen-Scope,
da man nicht die Bindung der Klasse besitzt: Nur Methoden, die explizit als
delegierbar markiert wurden, stehen hier zur Verfügung und es kann nicht auf
die Variablen des Klassenscopes zugegriffen werden (mit anderen Worten: es
gibt ein anderes self
). Weitere Delegationen können mit
Sinatra::Delegator.delegate :methoden_name
hinzugefügt werden.
Im Delegation-Scop befindet man sich:
- Im Top-Level, wenn
require 'sinatra'
aufgerufen wurde. - In einem Objekt, das mit dem
Sinatra::Delegator
-Mixin erweitert wurde.
Schau am besten im Code nach: Hier ist Sinatra::Delegator mixin definiert und wird in den [globalen Namespace eingebunden](http://github.com/sinatra/sinatra/blob/master/lib/sinatra/main.rb
Sinatra-Anwendungen können direkt von der Kommandozeile aus gestartet werden:
ruby myapp.rb [-h] [-x] [-e ENVIRONMENT] [-p PORT] [-h HOST] [-s HANDLER]
Die Optionen sind:
-h # Hilfe
-p # Port setzen (Standard ist 4567)
-h # Host setzen (Standard ist 0.0.0.0)
-e # Umgebung setzen (Standard ist development)
-s # Rack-Server/Handler setzen (Standard ist thin)
-x # Mutex-Lock einschalten (Standard ist off)
Die folgenden Versionen werden offiziell unterstützt:
- Ruby 1.8.7
- 1.8.7 wird vollständig unterstützt, ein Wechsel zu JRuby oder Rubinius wird aber empfohlen. Ruby 1.8.7 wird noch bis Sinatra 2.0 unterstützt werden. Frühere Versionen von Ruby sind nicht kompatibel mit Sinatra.
- Ruby 1.9.2
- 1.9.2 wird mindestens bis Sinatra 1.5 voll unterstützt. Version 1.9.2p0 sollte nicht verwendet werden, da unter Sinatra immer wieder Segfaults auftreten.
- Ruby 1.9.3
- 1.9.3 wird vollständig unterstützt und empfohlen. Achtung, bei einem Upgrade von einer früheren Version von Ruby zu Ruby 1.9.3 werden alle Sessions ungültig. Ruby 1.9.3 wird bis Sinatra 2.0 unterstützt werden.
- Rubinius
- Rubinius (Version >= 2.x) wird offiziell unterstützt. Es wird empfohlen, den Puma Server zu installieren (gem install puma )
- JRuby
- Aktuelle JRuby Versionen werden offiziell unterstützt. Es wird empfohlen, keine C-Erweiterungen zu verwenden und als Server Trinidad zu verwenden (gem install trinidad).
Die nachfolgend aufgeführten Ruby-Implementierungen werden offiziell nicht von Sinatra unterstützt, funktionieren aber normalerweise:
- Ruby Enterprise Edition
- Ältere Versionen von JRuby und Rubinius
- MacRuby (gem install control_tower wird empfohlen), Maglev, IronRuby
- Ruby 1.9.0 und 1.9.1
Nicht offiziell unterstützt bedeutet, dass wenn Sachen nicht funktionieren, wir davon ausgehen, dass es nicht an Sinatra sondern an der jeweiligen Implementierung liegt.
Im Rahmen unserer CI (Kontinuierlichen Integration) wird bereits ruby-head (das kommende Ruby 2.1.0) mit eingebunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass Sinatra Ruby 2.1.0 vollständig unterstützen wird.
Sinatra sollte auf jedem Betriebssystem laufen, dass einen funktionierenden Ruby-Interpreter aufweist.
Sinatra läuft aktuell nicht unter Cardinal, SmallRuby, BlueRuby oder Ruby <= 1.8.7.
Um auf dem neusten Stand zu bleiben, kann der Master-Branch verwendet werden. Er sollte recht stabil sein. Ebenso gibt es von Zeit zu Zeit prerelease Gems, die so installiert werden:
gem install sinatra --pre
Wenn die Applikation mit der neuesten Version von Sinatra und Bundler genutzt werden soll, empfehlen wir den nachfolgenden Weg.
Soweit Bundler noch nicht installiert ist:
gem install bundler
Anschließend wird eine Gemfile
-Datei im Projektverzeichnis mit folgendem
Inhalt erstellt:
source :rubygems
gem 'sinatra', :git => "git://github.com/sinatra/sinatra.git"
# evtl. andere Abhängigkeiten
gem 'haml' # z.B. wenn du Haml verwendest...
gem 'activerecord', '~> 3.0' # ...oder ActiveRecord 3.x
Beachte: Hier sollten alle Abhängigkeiten eingetragen werden. Sinatras eigene, direkte Abhängigkeiten (Tilt und Rack) werden von Bundler automatisch aus dem Gemfile von Sinatra hinzugefügt.
Jetzt kannst du deine Applikation starten:
bundle exec ruby myapp.rb
Um auf dem neuesten Stand von Sinatras Code zu sein, kann eine lokale Kopie
angelegt werden. Gestartet wird in der Anwendung mit dem sinatra/lib
-Ordner
im LOAD_PATH
:
cd myapp
git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git
ruby -Isinatra/lib myapp.rb
Alternativ kann der sinatra/lib
-Ordner zum LOAD_PATH
in der Anwendung
hinzugefügt werden:
$LOAD_PATH.unshift File.dirname(__FILE__) + '/sinatra/lib'
require 'rubygems'
require 'sinatra'
get '/ueber' do
"Ich laufe auf Version " + Sinatra::VERSION
end
Um Sinatra-Code von Zeit zu Zeit zu aktualisieren:
cd myproject/sinatra
git pull
Aus der eigenen lokalen Kopie kann nun auch ein globales Gem gebaut werden:
git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git
cd sinatra
rake sinatra.gemspec
rake install
Falls Gems als Root installiert werden sollen, sollte die letzte Zeile folgendermaßen lauten:
sudo rake install
Sinatra folgt dem sogenannten Semantic Versioning, d.h. SemVer und SemVerTag.
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