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Übung 1 | A. Hintergrundrecherche

spellcastle edited this page May 13, 2014 · 3 revisions

A. Hintergrundrecherche

A.1 State of the Art

Nach einem Hochwasser wird auf diversen Spendenplattformen zum Spenden von Geld und Sachgegenständen aufgerufen. Diese Sachspenden werden dann meist zentral in Lagern in der Nähe der betroffenen Regionen gesammelt und an die Bevölkerung verteilt. Meist werden den Betroffenen aufgrund ihrer Wohnadresse Berechtigungsbescheide ausgehändigt, mit welchen sie sich in den Lagern nehmen können was sie brauchen. Oft bilden sich auch in sozialen Netzwerken Gruppen und Webseiten, wo Helfer ihre Spenden anbieten oder Betroffene um Hilfe bitten.

Diese Vorgehensweise birgt folgende Schwierigkeiten:

Unsere Croudsourcing Plattform soll helfen diesen grundlegenden Problemen bei der Sammlung, Lagerung und Verteilung von Sachspenden entegegen zu wirken.

A.2 Vergleichbare Systeme und Projekte

Deutschsprachiger Raum

In Sachsen, Deutschland, wird bereits ein ähnliches System mit dem Namen PHOENIX verwendet, um einen zentralen Überblick über Geld- und Sachspenden zu erhalten. https://www.spendenantrag.de/ Anwender können sich anmelden und Spenden anbieten, welche dann wiederum vom System erfasst und der Einsatzleitung zur besseren Übersicht aufbereitet werden. Das System wird vom Deutschen Roten Kreuz seit Juni 2013 zur Koordinierung aller Anfragen bezüglich Sachspenden verwendet. http://www.ssg-sachsen.de/uploads/media/130614_Spenden-DRK.pdf

Weiters gibt es in Österreich die vom Roten Kreuz und Ö3 initierte Organisation Team Österreich, welche es jedem Österreicher möglich macht, seine Hilfe im Katastrophenfall anzubieten. https://www.facebook.com/Teamoesterreich

Die Webseite Hochwasserhilfe 2013 wurde extra für das Jahrhunderthochwasser gegründet und bietet die Möglichkeit Hilfe und Sachspenden anzubieten. http://www.hochwasserhilfe2013.de/

Wir möchten uns in folgenden Punkten von den genannten Systemen abgrenzen:

  • Die Team Österreich Seite bietet derzeit nur sehr wenig Möglichkeiten Sachspenden zu koordinieren
  • Soweit wir wissen wird PHOENIX derzeit nur vom DRK verwendet und hierbei auch nur in Sachsen. User System soll vor allem auch in Österreich verwendet werden können.
  • Laut unseren Recherchen gibt es keine Möglichkeit mit PHOENIX den Spendenverlauf zu kontrollieren. Es dient lediglich dazu die Spenden zu erfassen und den Einsatzkräften einen Überblick zu verschaffen. Wir möchten den Einsatzleitern die Möglichkeit geben, zu bestimmten Phasen während der Katastrophe, bestimmte Güter anzufordern oder zu blockieren. Dadurch soll es möglich sein, optimale Hilfe zu gewährleisten und dabei keine unnötigen logistischen Aufwände verursachen.
  • Weiters soll an Firmen als potentielle Sachspender (zB Baumärkte, Elektrohändler, Raumausstatter, Logistikunternehmen...) herangetreten werden. Diese können Angebote über leicht beschädigte Umtauschware oder andere Waren eventuell zweiter Qualität zu sehr günstigen Preisen auf unserer Plattform veröffentlichen. Im Gegenzug werden sie auf unserer Plattform auch noch Wochen nach der Katastrophe erwähnt, was den Firmen Werbung und ein gutes Image bringt. Falls die Firmen die Ware gratis anbieten, werden sie wie jede andere Spende im System aufgenommen und das Firmenlogo scheint ebenfalls auf der Plattform auf. Laut unseren Recherchen gibt es immer wieder Firmen, die sich an solchen Spendenaufrufen beteiligen. http://www.bbglive.de/hochwasser/ http://www.dhl.at/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen_2013/local/061013.html

International

Bei FEMA Disaster Reporter (USA) handelt es sich um ein sehr ausgeprägtes System welches Croudsourcing im Katastrophenfall in den USA einsetzt. Die User können dabei auf verschiedenste Informationen über die jeweilige Katastrophe zugreifen oder eigene Beobachtungen veröffentlichen. Es werden auch Wetterkarten und andere Daten zur Verfügung gestellt. Die User können sich zwar in den einzelnen Foren bezüglich Sachspenden austauschen, aber eine systemunterstützte organisierte Abwicklung der Sachspenden, wie sie unser System bietet, haben wir nicht gefunden. Dies ist auch aus der Beschreibung ersichtlich "The purpose of the FEMA Disaster Reporter is to crowdsource and share disaster-related information for events occurring within the United States, allowing citizens, first responders, emergency managers, community response & recovery teams, and others to view and contribute information on a publicly accessible map." http://www.fema.gov/

Bei DisasterAssistance.gov (USA) kann man sich um benötigte Hilfe bewerben. Die Seite bietet dazu ausgereifte Bewerbungsformulare um die Anfragen besser koordinieren zu können, die Website verweist dann zu bestehenden Hilfseinrichtungen. Wir haben keine Möglichkeit gefunden selbst Hilfe anzubieten und das Thema Sachspenden wird unseres Erachtens nach auch nicht wirklich behandelt. Weiteres fällt auf, dass die angebotene Hilfe teilweise sehr wage ist, so kann man zum Beispiel angeben, dass man Hilfe bezüglich Energie braucht und wird dann auf eine Energie-Spar-App im Katastrophenfall verwiesen. http://www.disasterassistance.gov/disaster-assistance/assistance-by-category

Ushahidi ist eine Non-Profit Organisation, welche Tools zum entwickeln von Open Source Software bezüglich Informationsbeschaffung, Visualisierung und interaktive Karten bietet. http://ushahidi.com/about-us/ Es handelt sich dabei also nicht um ein fertiges System, sondern mehr um eine Website, welche andere Hilfssysteme bei der Entwicklung zu unterstützen versucht. Vor allem die Mapping Funktion könnte eventuell auch in unserem System Sinn machen um schnell zu erkennen wo die Hilfe angeboten bzw. benötigt wird. Wir haben uns aber aufgrund des zusätzlichen Aufwandes vorerst dazu entschlossen diese Funktion nicht in unser Sytem aufzunehmen.

Flood Volunteers (UK) ist eine Website bei der Freiwillige ihre Hilfe den Betroffenen anbieten. So lautet ein Eintrag beispielsweise "I can offer you a home cooked meal". http://floodvolunteers.co.uk/offers/index/category/52 Die Einträge sind nach Kategorien sortiert und können auch nach Entfernung aufgelistet werden. Möchte man Hilfe in Anspruch nehmen, so stellt die Website lediglich Kontaktdaten zu den Helfenden zur Verfügung, die Abwicklung läuft dann direkt zwischen Helfer und Hilfesuchenden. Dieser Ansatz ist in gewisser Weise sehr ähnlich zu unserem, mit dem Unterschied, dass bei uns die Abwicklung über das System erfolgt und dabei gewisse Kontrollmechanismen eingführt wurden. Weiters wollen wir uns auf Sachspenden beschränken.

Zusammenfassung

Es gibt zahlreiche Systeme, welche Hilfe im Katastrophenfall anbieten. Die meisten davon konzentrieren sich auf den Austausch von Informationen oder Dienstleistungen. Wir wollen uns speziell auf die Problematik von Sachspenden konzentrieren, welche von keinem der aufgelistetetn System behandelt wird. Grundlegend wollen wir dabei die Idee von Flood Volunteers aufgreifen und eine Art Biete/Suche System implementieren. Die interaktiven Karten von Ushahidi könnten zwar von Vorteil sein, werden aber aufgrund des zusätzlichen Aufwands nicht implementiert.

A.A Referenzen

Eine Facebook Seite welche zur Unterstützung der Flutopfer in Passau erstellt wurde. Teilweise sind die Helfer überfordert und nicht im Stande die angebotenen Sachspenden zu koordinieren, da es keinerlei Unterstützung seitens eines Computersystems gibt. Um sich zumindest einen Überblick zu verschaffen, werden die Helfer gebeten ihre Spenden in ein Google Doc einzutragen.

Ein Fernsehbericht der zeigt, dass viele "Helfer" den Spendenaufruf nach Gütern leider dazu verwenden sich ihres Sperrmülls zu entledigen.

Potentielle Helfer wissen oft nicht was, sie wann, wohin spenden können und fragen in Internetforen nach Rat.

Aufgrund der schwierigen Koordination wird von Sachspenden immer öfter abgeraten.

Ein Bericht über ein Sachspendenlager. In den Kommentaren zum Bericht macht sich Unmut breit, da die Güter, welche im Lager angeboten werden anscheinend relativ teuer sind.

Das Datenbankprogramm PHONENIX ermöglicht eine zentrale Erfassung von Spenden und wird vom Deutschen Roten Kreuz in Sachsen eingesetzt.

Die Team Österreich Facebook Seite ermöglicht es Helfern ihre Hilfe online anzubieten.

Firmen beteiligen sich an Spendenaktionen.

Johann Kaufman ist Bereichskommandant des Roten Kreuz im Mostviertel. Er nannte vor allem die Möglichkeit der Regulierung welche Spenden in welcher Aufräumphase angenommen werden als wichtige Anforderung an das von uns geplante System. Weiters sagte er, dass Firmen es sich oft einfach machen und einfach nur bekanntgeben was sie zu spenden haben, aber sich nicht die Mühe machen wollen, ihre Güter in Datenbanken einzutragen. Hier wollen wir mit der Möglichkeit der Werbung die Firmen motivieren uns ein wenig mehr entgegen zu kommen.

Eine Croudsourcing Website in den USA welche hauptsächlich für den Informationsaustausch geschaffen wurde.

Eine amerikanische Website zum Ansuchen um Hilfe im Katastrophenfall.

Bietet diverse Tools zum Entwickeln von Open Source Software für Katastrophenschutzsysteme.

Eine typische Croudsourcing Website zum Suchen und Anbieten von Hilfe. Die Abwicklung läuft direkt über die agierenden Personen, das System vermittelt lediglich die Kontaktdaten.