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Übung 1 | D. Infrastrukturkonzept
Web-Anwendungen verlassen sich naturgemäß auf einen funktionierenden Internet- und Kommunikationszugang. In Katastrophenfällen kann dieser jedoch oftmals nicht garantiert werden.
Eine mögliche Gegenstrategie ist es, im Notfall auf eine 2-Wege-Satellitenkommunikation[1] zu setzen. Der Vorteil hierbei ist, dass diese Kommunikation völlig ohne terrestrische Daten- oder Telefonleitungen verfügbar ist, der Nutzer muss sich dabei nur im Ausstrahlungsbereich eines entsprechenden Satelliten befinden. Eine eingerichtete mobile Basisstation im Katastrophengebiet, in der solch ein Internetzugang installiert wird, kann verwendet werden um benötigte Sachspenden durch Betroffene registrieren zu lassen. Hierbei sollte beachtet werden, dass die Kommunikation über Satelliten überdurchschnittlich hohe Latenzzeiten mit sich bringen kann. Dies hat zum einen Auswirkungen auf die technische Installation einer solchen Verbindung[3][4], zum Anderen muss auch im Hinblick auf die Implementierung der Webapplikation darauf geachtet werden, dass diese auch bei langsamen Internetverbindungen bedienbar bleibt.
In der Schweiz wird solch ein System unter dem Namen “Prometheus” bereits erfolgreich verwendet[2]. Dieses ermöglicht den Zugriff auf Online-Datenbestände und Internetseiten selbst bei einem vollkommenem Ausfall sämtlicher Kommunikationsnetzwerke. Auch in Deutschland ist ein solches System (“tooway”) im Einsatz[5].
Das Eintragen verfügbarer Sachspenden im System sollte kein Problem darstellen, da die Spender im Normalfall nicht im Katastrophengebiet ansässig sind und somit problemlos Zugang zum Internet haben sollten.
Sollte Satellitenkommunikation keine Option sein, so kann immer noch eine Basisstation eingerichtet werden, in der entweder Amateur- oder Rettungsfunker Spendenanfragen entgegennehmen und diese an eine mit Internetzugang ausgerüstete Station weiterfunken, die dann die Spendenanfragen im System registriert. Hierfür sind jedoch weit mehr menschliche Ressourcen erforderlich und die Bestandsaufnahme mit entsprechend höherem Zeitaufwand verbunden.
Schäden an Straßen und Schienen sind äußerst problematisch im Hinblick auf die Auslieferung von Spenden an Betroffene bzw an ein entsprechendes Sammelzentrum. Der Luftweg ist hier - wenn überhaupt - vermutlich nur bedingt einsetzbar, kann aber als Notlösung in Betracht gezogen werden.
Im Worst-Case - falls keine Lieferung entsprechender Güter möglich ist - sollten die Registrierung von Sachspenden auf bestimmte Kategorien beschränkt werden, die davon nicht oder kaum betroffen sind.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Internetzugang_%C3%BCber_Satellit#2-Wege-Satellitenverbindung [2] http://www.krisennavigator.de/Ausfallsicherer-Internetzugang-im-Krisen-und-Katastrophenfall-mit-Prometh.870.0.html [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Internetzugang_%C3%BCber_Satellit#Nachteile [4] http://www.sonet.at/dsdsl-vpn/dsdsl-vpn.htm [5] http://www.neuburg-schrobenhausen.de/index.php?id=7821,12